Remote führen: Meine Erfahrungen als Führungskraft im digitalen Zeitalter
Heute mal ein Einblick aus Sicht einer meiner Coachees und seiner Herausforderung remote zu führen:
Die Kaffeetasse dampft, der Laptop ist hochgefahren, und während er seinen Blick auf seinen vollen Terminkalender wirft, wird ihm bewusst: Die Arbeitswelt hat sich verändert. Die Zeiten, in denen Führung ausschließlich im Büro stattfand, sind vorbei. Remote Leadership ist die neue Realität, und als Führungskraft befindet er sich mitten in diesem spannenden Transformationsprozess.
Früher bedeutete Führung für ihn Präsenz, direkte Ansprache und unmittelbare Kontrolle. Heute führt er ein Team, das über verschiedene Städte, Länder und sogar Kontinente verteilt ist. Diese neue Form der Führung bringt Herausforderungen mit sich, aber auch ungeahnte Chancen. In diesem Blogbeitrag möchte ich die Erfahrungen mit Remote Leadership teilen und aufzeigen, welche Learnings auf diesem Weg gewonnen werden können.
Die Herausforderungen:
Remote Führung ist mehr als nur die Verlagerung des Arbeitsplatzes ins Homeoffice. Es erfordert ein Umdenken, eine neue Art der Kommunikation und vor allem ein hohes Maß an Vertrauen.
- Kommunikation: Die nonverbale Kommunikation, die im Büroalltag so selbstverständlich ist, fällt weg. Mimik, Gestik und Körpersprache sind nur noch eingeschränkt wahrnehmbar. Missverständnisse und Konflikte entstehen schneller, wenn die Kommunikation ausschließlich digital erfolgt.
- Vertrauen: Die Art des Führrens basiert auf Vertrauen. Als Führungskraft muss ich darauf vertrauen, dass meine Teammitglieder ihre Aufgaben eigenverantwortlich und zuverlässig erledigen, auch wenn ich sie nicht direkt sehe.
- Motivation: Die Motivation der Mitarbeitenden aufrechtzuerhalten, ist in diesem neuen Setting eine besondere Herausforderung. Es braucht neue Wege, um Teamgeist zu fördern, Erfolge zu feiern und die Bindung zum Unternehmen zu stärken.
- Work-Life-Balance: Die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verschwimmen im Homeoffice. Als Führungskraft muss ich darauf achten, dass meine Teammitglieder eine gesunde Work-Life-Balance finden und nicht im Strudel der ständigen Erreichbarkeit untergehen.
- Technologie: Die digitale Infrastruktur muss stimmen. Stabile Internetverbindungen, kollaborative Tools und sichere Kommunikationskanäle sind essentiell für erfolgreiches Remote Führen.
Die Learnings als Führungskraft der Zukunft
Die Herausforderungen des Remote Führens haben meinen Coachee dazu gezwungen, seine Führungskompetenzen zu erweitern und neue Strategien zu entwickeln. Hier sind die wichtigsten Learnings:
- Klare Kommunikation ist das A und O: In diesem Setting ist es wichtiger denn je, klar, prägnant und transparent zu kommunizieren. Regelmäßige Teammeetings, klare Zielvorgaben und strukturierte Kommunikationsprozesse sind unerlässlich.
- Vertrauen statt Kontrolle: Kontrolle ist im Homeoffice schwierig und oft kontraproduktiv. Stattdessen setze ich auf Vertrauen und gebe meinen Teammitgliedern Eigenverantwortung und Entscheidungsspielräume.
- Fokus auf Ergebnisse: Anstatt die Anwesenheit im Büro zu kontrollieren, konzentriere ich mich auf die Ergebnisse. Ich definiere klare Ziele und messe den Erfolg anhand konkreter Ergebnisse.
- Regelmäßiges Feedback: Feedback ist in diesem Setting noch wichtiger als im Büroalltag. Ich gebe meinen Teammitgliedern regelmäßig Feedback zu ihrer Leistung und unterstütze sie bei ihrer Entwicklung.
- Digitale Tools effektiv nutzen: Kollaborationstools, Videokonferenzen und Projektmanagement-Software helfen mir, die Kommunikation zu verbessern, die Zusammenarbeit zu fördern und Prozesse zu optimieren.
- Gemeinschaft fördern: Auch im digitalen Raum ist es wichtig, den Teamgeist zu stärken und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit zu schaffen. Virtuelle Teamevents, informelle Online-Treffen und gemeinsame Projekte tragen dazu bei.
- Flexibilität und Empathie: Im Homeoffice haben die Mitarbeitenden unterschiedliche Bedürfnisse und Herausforderungen. Als Führungskraft bin ich flexibel und gehe auf die individuellen Bedürfnisse meiner Teammitglieder ein.
Die Chancen:
Remote Führung bringt nicht nur Herausforderungen, sondern auch viele Chancen mit sich:
- Höhere Produktivität: Studien zeigen, dass Mitarbeitende im Homeoffice oft produktiver sind als im Büro. Sie können konzentrierter arbeiten und werden weniger durch Ablenkungen gestört.
- Mehr Flexibilität: Diese neue Form der Arbeit ermöglicht flexible Arbeitszeiten und -orte. Das erhöht die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und kann die Work-Life-Balance verbessern.
- Größerer Talentpool: Durch diese Flexibilität kann ich auf einen größeren Talentpool zugreifen und die besten Köpfe für mein Team gewinnen, unabhängig von ihrem Wohnort.
- Geringere Kosten: Remote Work kann zu Kosteneinsparungen führen, z.B. durch geringere Büromieten und Reisekosten.
- Nachhaltigkeit: Weniger Pendeln bedeutet weniger CO2-Emissionen und einen Beitrag zum Umweltschutz.
Mein Fazit:
Remote Führung ist eine Herausforderung, aber auch eine große Chance. Es erfordert ein Umdenken und neue Führungskompetenzen, aber es eröffnet auch neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit und die Gestaltung der Arbeitswelt. Als Führungskraft der Zukunft befinde ich mich auf einer spannenden Reise, auf der ich ständig dazulernen und mich weiterentwickeln kann.