Benefit als Heilsbringer? In der heutigen Arbeitswelt, in der Fachkräfte rar gesät sind und die Konkurrenz um Talente hart ist, reicht ein gutes Gehalt allein nicht mehr aus, um Mitarbeitende langfristig zu halten und zu motivieren.
Mitarbeiterverbundenheit, auch Employee Engagement genannt, ist das Zauberwort, das über Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens entscheiden kann. Doch was bedeutet Mitarbeiterverbundenheit eigentlich genau und was können wir als Unternehmer noch tun, um sie zu fördern?
Mitarbeiterbindung – mehr als nur ein gutes Gefühl
Mitarbeiterverbundenheit beschreibt die emotionale Bindung der Mitarbeiternden an das Unternehmen. Es geht darum, dass sich Mitarbeitende wertgeschätzt, unterstützt und respektiert fühlen. Sie identifizieren sich mit den Zielen des Unternehmens und sind bereit, sich über das normale Maß hinaus zu engagieren.

Warum ist Mitarbeiterbindung so wichtig?
Studien zeigen immer wieder, dass Unternehmen mit hoher Mitarbeiterverbundenheit erfolgreicher sind. Sie haben weniger Fehlzeiten, eine höhere Produktivität und sind innovativer. Engagierte Mitarbeitende sind motivierter, zufriedener und bleiben dem Unternehmen länger treu.
Was können Unternehmer tun, um Mitarbeiterverbundenheit zu fördern?
Als Unternehmer habe ich selbst erfahren, dass es kein Patentrezept für Mitarbeiterverbundenheit gibt. Es ist ein kontinuierlicher Prozess, der auf verschiedenen Ebenen ansetzen muss. Hier sind einige meiner Erfahrungen und Tipps:
- Offene Kommunikation: Schaffen Sie eine Atmosphäre, in der sich Mitarbeitende trauen, ihre Meinung zu sagen und Feedback zu geben. Regelmäßige Mitarbeitergespräche und offene Kommunikationskanäle sind dabei unerlässlich.
- Wertschätzung zeigen: Loben Sie Ihre Mitarbeitenden für ihre Leistungen und zeigen Sie ihnen, dass Sie ihre Arbeit wertschätzen. Kleine Gesten wie ein Dankeschön oder eine Anerkennung vor dem Team können viel bewirken.
- Entwicklungsmöglichkeiten bieten: Fördern Sie die berufliche und persönliche Entwicklung Ihrer Mitarbeitenden durch Weiterbildungen, Schulungen oder Mentoring-Programme. Zeigen Sie ihnen, dass Sie an ihre Zukunft glauben und sie unterstützen möchten.
- Work-Life-Balance fördern: Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Möglichkeiten oder Unterstützung bei der Kinderbetreuung können dazu beitragen, dass sich Mitarbeitende wertgeschätzt fühlen und Beruf und Privatleben besser vereinbaren können.
- Eine positive Unternehmenskultur schaffen: Eine offene, respektvolle und wertschätzende Unternehmenskultur ist die Grundlage für Mitarbeiterverbundenheit. Fördern Sie Teamwork, Zusammenarbeit und ein positives Arbeitsklima.
- Mitarbeiterbeteiligung fördern: Binden Sie Ihre Mitarbeitenden in Entscheidungsprozesse ein und geben Sie ihnen die Möglichkeit, ihre Ideen und Vorschläge einzubringen. Das stärkt das Gefühl der Mitverantwortung und des Engagements.
Obwohl die Begriffe „Mitarbeiterbindung“ und „Mitarbeiterverbundenheit“ oft synonym verwendet werden, gibt es feine, aber wichtige Unterschiede zwischen ihnen.
Mitarbeiterbindung beschreibt eher eine rationale und transaktionsbasierte Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Sie fokussiert sich auf Maßnahmen, die Mitarbeitende an das Unternehmen binden sollen, um Fluktuation zu reduzieren und Wissen im Unternehmen zu halten.
Beispiele für Maßnahmen der Mitarbeiterbindung:
- Attraktive Gehaltspakete und Zusatzleistungen
- Aufstiegsmöglichkeiten und Karriereplanung
- Flexible Arbeitsmodelle (z.B. Homeoffice, Gleitzeit)
- Weiterbildungsangebote und Entwicklungsmöglichkeiten
- Firmenwagen, Mitarbeiterrabatte etc.
Mitarbeiterverbundenheit hingegen beschreibt eine emotionale und wertbasierte Verbindung zwischen Mitarbeitenden und dem Unternehmen. Sie entsteht, wenn sich Mitarbeitende mit den Zielen und Werten des Unternehmens identifizieren, sich wertgeschätzt fühlen und gerne zur Arbeit gehen.
Faktoren, die Mitarbeiterverbundenheit fördern:
- Sinnhafte Aufgaben und Tätigkeiten
- Wertschätzende Unternehmenskultur
- Positives Arbeitsklima und Teamarbeit
- Vertrauen und Transparenz in der Führung
- Möglichkeiten zur Mitgestaltung und Partizipation
- Förderung von Work-Life-Balance
Der Unterschied in der Praxis:
- Gebundene Mitarbeitende bleiben im Unternehmen, weil sie rationale Gründe dafür haben (z.B. gutes Gehalt, Angst vor Arbeitslosigkeit). Ihre Motivation und ihr Engagement können jedoch begrenzt sein.
- Verbundene Mitarbeitende bleiben im Unternehmen, weil sie sich emotional mit ihm verbunden fühlen und sich mit den Zielen identifizieren. Sie sind motivierter, engagierter und leisten oft mehr als das, was von ihnen erwartet wird.
Während Mitarbeiterbindung auf äußere Anreize setzt, um Mitarbeitende zu halten, zielt Mitarbeiterverbundenheit auf die Schaffung einer emotionalen Bindung und eines positiven Arbeitsumfelds ab. Beide Ansätze sind wichtig, aber langfristig ist Mitarbeiterverbundenheit der Schlüssel zu einem motivierten und leistungsstarken Team.
Unternehmen sollten daher nicht nur in Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung investieren, sondern auch eine Unternehmenskultur schaffen, die die emotionale Bindung der Mitarbeitenden fördert.
Fazit
Mitarbeiterverbundenheit ist kein Selbstläufer. Es erfordert kontinuierliche Anstrengungen und ein echtes Interesse an den Bedürfnissen und Anliegen der Mitarbeitende. Doch die Investition lohnt sich. Engagierte Mitarbeiter sind das Herzstück eines jeden erfolgreichen Unternehmens.
Also, liebe Unternehmerkollegen, lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, unsere Mitarbeitenden zu begeistern und eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in der sie sich wohlfühlen und ihr Bestes geben können!